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Einmal ist immer das erste Mal

 
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Kathrin M.b.b



Anmeldungsdatum: 18.01.2007
Beiträge: 163
Wohnort: München

Meine Kinder:
Cecilia Lorraine, 10.11.2004
Riccardo Miguel, 21.11.2006


BeitragVerfasst am: Di 23. Jan. 2007 15:41    Titel: Einmal ist immer das erste Mal Antworten mit Zitat

Die erste Geburt ist nun schon zwei Jahre her, aber jetzt hab ich noch meinen Sohn bekommennund wollte Euch meine Erfahrungen und Erlebnisse schildern. Dann mal los! Achtung sehr lange Texte!

Geboren am10.11.2004
Einmal ist immer das erste Mal! Very Happy


Vorab möchte ich sagen, bin ich doch ein eher ruhelose, ungeduldige Person. Doch diese neun Monate können einen verändern. Es war auf alle Fälle eine Gewünschte Schwangerschaft und gleichzeitig die härteste Geduldsprobe meines Lebens.

Begonnen hat alles mit 4 Monaten totaler Übelkeit. Mein Gyn schmunzelte und meinte nur `keine Angst das geht alles vorbei`. Ja wann denn nur fragte ich mich immer wieder. Mir passierte es sogar das ich auf dem Weg zur Arbeit aus der Bahn steigen musste, so empfindlich wurde meine Nase.
Die Schwangerschaft selbst verlief wie im Bilderbuch meinte zumindest mein Arzt. Auch wenn ich das nicht immer so empfand. Ich nahm viel zu schnell viel zu viel zu und war bald schon sehr unbeweglich. Das hatte keine positive Wirkung auf mich und dabei soll man die Schwangerschaft auch noch genießen, ja ja!( wer hat das bloß erfunden)
Die Wochen gingen dahin, aus dem heißen Sommer wurde Herbst und ich wurde immer runder. Ich absolvierte einen Geburtsvobereitungtskurs und stimmte mich langsam auf das Ende ein. Der Kurs sollte mir auch noch einiges bringen.
So allmählich bekam ich entsetzliche Rückenbeschwerden die mich stark einschränkten. Aber dafür sollte es Abhilfe geben, mit Akupunktur. Leider konnte diese erst spät zum Einsatz kommen um nicht vorzeitige Wehen auszulösen. Immer noch besser als nix zu tun dachte ich. So lies ich mich einmal wöchentlich im KH nadeln und schon ging es besser. Bei dieser Gelegenheit lernte ich dann auch schon einige Hebammen der Station kennen. Ein tolles Team!
Nun rückte der errechnete Termin in greifbare Nähe. Am CTG tat sich nichts kein einziges Anzeichen. Es kam wie es kommen musste, der Termin verstrich und ich saß wie auf glühenden Kohlen. Bei jeder Regung und Bewegung in meinem Bauch zuckte ich erwartungsvoll zusammen. Pustekuchen! Ja eigentlich hatte ich auch nicht die geringste Ahnung wie es sich anfühlt, wenn es denn losgeht. Also übte ich mich weiter in Geduld.(nicht witzig; grummel!)
Wir hatten uns schon zu Beginn der Schwangerschaft entschieden nicht nachschauen zu lassen ob es Junge oder Mädchen wird. So erwarteten wir unser “Würmchen“ um so sehnsüchtiger und freuten uns auf die Überraschung. (die Babyparty finanzierte sich wie von selbst, durch diverse Wetten der Familie, prima)
Nachdem aber nichts passierte bedeutete das jeden 2te Tag wieder in die Klinik zum CTG. Glücklicherweise hatte meine Schwester schon Urlaub genommen und fuhr mich mal wieder zur Kontrolle. (nun schon die Vierte) Es war ein Dienstag, doch auch diesmal gab es keine Änderung. Was erwartete mich noch wollte ich von der Hebamme dann wissen. Sie erzählte mir was von Wehentropf zum testen, dann wieder nach hause wenn nichts geht und zwei Tage später noch mal schauen. Bah, mir klingelten alle Alarmglocken!!! Wenn dann bitte richtig, dachte ich bei mir. Mein Nervenkostüm war eh´ schon stark angespannt.
Frustriert machten wir uns wieder auf den Heimweg. Ich wollte es erst noch mit den kleinen Geheimtipps ausprobieren wie scharfes Essen, Treppen steigen, Sex oder getrockneten Pflaumen. Und da war Es plötzlich, ein stärkeres Ziehen in meinem Unterleib. Na das war doch noch nie da, das war keine Kindsbewegung. Eine geschlagene Stunde merkte ich nichts mehr. Doch nur heiße Luft? Da spürte ich es erneut sollte es heut doch noch los gehen?(es war halb drei Uhr Nachmittags) Die Aussicht auf den Wehentropf fanden wir beide wohl nicht so berauschend!
Na gut, ich harte der Dinge die da kamen, machte es mir auf dem Sofa gemütlich und lenkte mich stricken ab. Das Ziehen kam und ging, war mal stärker mal weniger stark aber immer noch erträglich. Na wenn das schon alles ist kann´s nicht so schlimm werden, dachte ich noch bei mir. (es wird einem immer zu viel Angst gemacht) Am frühen Abend hatte ich zwar schon richtige Wehen, die aber noch viel zu unregelmäßig waren. Ich war noch erstaunlich ruhig in dieser Situation. So meinte ich zu meinem Mann, “geh du mal essen ich ruf dich an wenn sich was ändert”.(kochen war mir nicht möglich, mein Geruchssinn war in Streik mit meinem Magen getreten)
Gegen 22 Uhr waren die Abstände kürzer geworden und die Schmerzen stärker. Aber nur nicht die Pferde scheu machen war meine Devise. In die Klinik fahre ich nur dann, wenn ich sicher bin das die Wehen nicht mehr nachlassen. Auf keinen Fall wollte ich zu früh los fahren, denn Kilometer konnte ich auch zu hause runter laufen. So veratmete ich noch weiter Wehe um Wehe. Meinen Mann schickte ich zum vorschlafen ins Bett, ich war selbst hundemüde. Aber an schlaf war nicht mehr zu denken. Einige Zeit ging ich auf und ab, da es im sitzen immer ungemütlicher wurde. Nun schnaufte ich auch schon schwerer und musste mich auf die Atmung konzentrieren.
Draußen war es sehr still, leise fiel der erste Schnee in diesem Jahr. Wie ich da so verkrampft saß gingen mir hundert Gedanken durch den Kopf.(eine unerklärbare, positive Unruhe erfüllte mich) Irgendwann stoppte ich dann die Zeit der Wehenpausen, mit Ablenkung war da nicht mehr viel zu machen. Allmählich setze ich die erprobte Atemtechnik ein, siehe da, es funktionierte. Ständig starrte ich auf die Uhr oder meinte schon wieder zur Toilette zu müssen. (nervig!) Bei 7 Minuten war dann meine magische Grenze erreicht. Es war bereits 1 Uhr als ich die Hebamme vom Dienst aus den Federn riss.
Meinen Mann holte ich aus dem Land der Träume und checkte zum letzten mal den Koffer. Gekrümmt vom Wehenschmerz dauerte das anziehen auch schon doppelt so lang. Nach einem Kaffee machten wir uns nun auf den Weg ins KH. Super, nach hause nur noch mit Baby!(ich hatte das Gefühl auf eine Erlebnisreise zu gehen, das Erlebnis Geburt!)
Auf der Station wurden wir schon von Eva erwartet die uns auch gleich in den Kreissaal führte. Sie schloss mich ans CTG an und tastete den Muttermund ab. Die Untersuchung ergab das der erst 3cm geöffnet war. Na wundervoll, ich hatte mir ein wenig mehr erwünscht! Nun hatten wir noch jede Menge Zeit und konnten es uns erst noch mal gemütlich machen. (gemütlich ist zu viel gesagt.)
Ich ließ den Dingen ihren Lauf!
Ich war nun so müde das ich in den Pausen immer wieder einschlummerte. Das hatte den Vorteil das ich noch ein wenig Kraft tanken konnte. Eva kümmerte sich rührend um uns. Sie bot mir auch ein Schmerzmittel an, falls es zu schlimm werden sollte. Aber ich lehnte dankend ab. Als Sie nach einiger Zeit zu uns kam war es bereits 6 Uhr. Die Stunden vergingen wie im Flug. Noch einmal untersuchte Sie mich und schlug mir ein warmes Bad in der Wanne vor. Gute Idee. Ich wollte es ja sowieso mit einer Wassergeburt versuchen. Die Wehen waren nun sehr lang und stark, der Muttermund war auch schon bei 7cm. Ich erhoffte mir eine leichte Entspannung im Wasser.
Leider musste uns Eva nun verlassen, dafür begrüßte mich Susanne und erkundigte sich nach meinem Befinden. Ich jappste Ihr ein “geht schon” entgegen da ich mich so sehr auf den Wehenschmerz konzentrierte. Die Abstände wurden immer kürzer. Getragen vom warmen Wasser konnte ich die Schmerzen aber deutlich besser ertragen. So verblieb ich noch eine Stunde in der Wanne und veratmete fleißig meine Wehen.
Draußen wurde es nun langsam wieder hell und neben an tickte leise das CTG. Noch immer hatte ich keine Presswehen. Willi übte sich weiter fleißig in Geduld und konsumierte reichlich Kaffee. Das Wasser kühlte langsam ab, als Susanne herein kam und mir sagte die Herztöne würden Ihr nicht gefallen. So verlies ich auf dem schnellsten Wege die Badewanne.(schnell ist eine Übertreibung, keine Ahnung wie ich auf das Bett gelangt bin)
Kaum lag ich wie der Fisch auf dem trocknen setzten die Presswehen ein. Ich war nicht im geringste darauf vorbereitet. Nun gab es wohl kein zurück mehr. Die Erste war vorbei und ich schnappte heftig nach Luft. Susanne gab mir noch ein paar kleine Anweisungen und ermunterte mich alle Kraft einzusetzen um unserm Kind nun auf die Welt zu helfen. Ich sollte es mal mit tiefen Tönen, wie Ooooh oder Uuuuh, beim ausatmen probieren. Es war auf alle Fälle hilfreich. Da rollte auch schon die Nächste an. Okay, wenn ich gemeint habe das schaff ich mit links muss ich mich hier berichtigen.
So kamen noch ein paar heftige Wehen bis ich Susanne, wie durch eine Schleier, sagen hörte “ ich kann den Kopf schon sehen”. Toll, das wollte ich hören. Mit der nächsten Wehe war der Kopf auch schon da.(hechel hechel) Das nächste was Sie sagte war ”streck mal deine Hand aus dann kannst du es fühlen”.(hätte ich doch gern aber) Ein Scherz, wie denn nur! Ich war total verkrampft und wollte mich beim besten Willen nicht bewegen aus Angst vor den Schmerzen. Ich presste Ihr ein `jetzt nicht` entgegen und holte tief Luft für die letzte Wehe.
Mir liefen die erste Tränen hinunter. Noch mal ermutigte mich die Hebi mit Ihrer ruhigen aber bestimmten Art. Ich schob mit letzter Kraft und da war es. Unser kleines Menschenkind. Der erste Schrei drang an mein Ohr noch bevor ich meine Augen öffnen konnte. Ich empfand eine unglaubliche Erleichterung. Mein Mann sagte du hast es geschafft, es ist ein Mädchen.
Da lag Sie nun so winzig, warm und hilflos auf meinem lehren Bauch. Unsere kleine Cecilia Lorraine.(der Name stand schon vorher fest, auch bei einem Jungen) Die Uhr zeigte 9.45 Uhr. Wir waren beide überglücklich und absolut sprachlos bei so einem kleinen großen Wunder.
Mein Mann durfte noch die Nabelschnur durchschneiden und dann genossen wir unser neues Glück in aller Ruhe.
Cecilia war 53cm und wog 3400g. Ihre ganze Erscheinung löste einen solchen Hormonsturm aus das ich mich beinah wie im 7te Himmel fühlte. Der Zustand ist auch heute noch greifbar wenn ich meine Maus ansehe. Er hat mich total geprägt.

Ich hab mich vorher oft gefragt, ob man nicht einen Hinweis bekommt, wann das Kind geboren wird. So was wie der 6te Sinn oder einen Traum.
Ich musste feststellen dem war so. Unsere Autokennzeichen war die des Geburtstages, der 10.11..
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Gast554
Gast








BeitragVerfasst am: Sa 27. Jan. 2007 17:08    Titel: Antworten mit Zitat

hey echt spitze deine berichte bin echt mega fasziniert=)

lg naty
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Trisha19



Anmeldungsdatum: 29.01.2007
Beiträge: 444
Wohnort: Wien

Geburtstermin: 02.09.2008

Meine Kinder:
Jana, 06.04.2007


Mein Burzeltag, 19.06.1981

BeitragVerfasst am: Di 30. Jan. 2007 9:16    Titel: Antworten mit Zitat

Ich hab meine erste Geburt noch vor mir - aber deine Geschichte ist echt klasse!! Sehr spannend berichtet!!
Die werde ich mir kurz vor meiner Geburt zur Beruhigung nochmal durchlesen Wink
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