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yamanoti
Anmeldungsdatum: 20.09.2006 Beiträge: 1 Meine Kinder: Yanick, 23.03.2002 Maurice, 11.06.2003 Norah, 04.11.2004 Timea, 29.06.2006
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Verfasst am: Mi 20. Sep. 2006 8:13 Titel: Verzweifelte Suche einer Großfamilie............. |
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So Kinderfreundlich ist Kärnten,
Nachdem jetzt überall und ständig darüber gesprochen wird, Familien mit mehr Kindern zu unterstützen, ist es mir ein Bedürfnis ihnen meine Erfahrungen mitzuteilen.
Wir sind eine 6 köpfige Familie die seit über 2 Jahren verzweifelt ein Häuslein sucht, um endlich wo zu Hause zu sein. Was uns in dieser Zeit schon alles passiert ist, macht mich als vierfache Mutter sehr sehr traurig.
Da wir es uns aus finanziellen Gründen nicht leisten können, selbst ein Haus zu bauen oder zu kaufen, suchen wir ein Miethaus, das wir längerfristig bewohnen können.
Dieses Unterfangen, stellt sich jetzt immer öfter als fast unmöglich heraus. Mir ist es ein Bedürfnis ihnen 3 kurze Geschichten zu erzählen, wie schwer es ist, als Großfamilie ein geeignetes Heim zu finden.
Der erste Punkt ist recht schnell abgehandelt, denn man wird schon vorab abgewimmelt. Ich melde mich regelmäßig auf Anzeigen in diversen Zeitungen, oder aus dem Internet . Wenn ich dann sage, dass wir 6 Personen sind, also 2 Erwachsene und 4 Kinder, dann wird man überrumpelt mit Fragen, wo mein Mann denn arbeitet, wie viel er denn verdient, wie lange er schon bei der Firma ist und dass wir uns das ohnehin nicht leisten werden können. Natürlich ist es schwer als Alleinverdiener eine Familie mit 6 Personen zu ernähren, aber es ist machbar.
Da ich nicht zu den Müttern gehöre, die einfach nur Kinder bekommt um nicht arbeiten zu müssen, sondern sie als Lebensaufgabe sehe und sie sind auch mein Lebensinhalt sind, bin ich über viele Reaktionen sehr enttäuscht.
Wir meldeten uns auf eine Anzeige in einer Zeitung und fuhren ein Bauernhaus ansehen.
Damals war ich noch Hochschwanger zu unserer Tochter. Der Bauer war extrem freundlich und wir besichtigten das Haus.
Es war zwar alt, aber so recht in Ordnung. Der obere Stock wäre noch komplett zum Ausbauen gewesen, aber der Vermieter sagte sofort, dass dies kein Problem darstellt und er mit der Hilfe der Mieter sofort ausbauen würde.
Wir baten um Bedenkzeit und fuhren nach Hause. Einige Tage später rief uns der Vermieter an und wollte noch einmal ein genaues Gespräch wegen Ausbau und genauen Details. Mein Mann fuhr dann zu ihm und er kam total glücklich wieder nach Hause.
Er konnte sich mit dem Vermieter einigen, dass wir erstmal in den unteren Stock einziehen würden und den oberen Stock später gemeinsam ausbauen. Der Vermieter würde das Material stellen und wir die Arbeiter. Dafür würden wir die ersten Monate weniger Miete bezahlen.
Natürlich war bei uns die Freude extrem groß. Mein Mann fuhr dann noch öfter zu dem Haus um ganz genaue Details zu besprechen und einen Mietvertrag auszuhandeln.
Wir bekamen den Hausschlüssel um mal genau auszumessen. Der Mietvertrag war in dieser Zeit in Arbeit, aber die Zusage war fix und wir richtig erleichtert.
Mir war bewusst, dass so ein Umbau viel Arbeit und Schmutz bedeuten würde, aber es war für mich alles besser, als mit 4 Kindern auf 85 qm zu leben, wo man nicht mehr weiß wo man das ganze Zeug hinräumen soll, weil alle Kästen aus allen Nähten platzen. Vor allem endlich ein Haus im Grünen, einem kleinen Garten, wo die Kinder im Garten spielen können, ohne Angst haben zu müssen, dass sie sich verletzen, weil so viel Zeug herumliegt.
Der Vermieter dort in dem Haus war auch total kinderfreundlich und sagte mir gleich, wo ich denn nicht was aufstellen könnte für die Kinder usw.
Als es dann endlich soweit war und wir mit den Kindern ins Haus fuhren, um dort Alles zu vermessen ,kam plötzlich der nette Herr und fing an zu jammern, dass die Kinder doch so laut werden würden.
Er hätte ein älteres Ehepaar, dass auf ihre eigenen Kosten den Stock ausbauen würden. Plötzlich kamen dann so Sätze, wie "..ihr werdet euch das mit 4 Kindern ohnehin nicht leisten können .."
Er möchte doch seine Ruhe haben, und wenn ein älteres Paar einzieht, dann hat er seinen Frieden.
Mir gab es einen Stich nach dem anderen in mein Herz, am liebsten hätte ich dort geweint, weil es mich so verletzt hat, wie man zuerst so kinderfreundlich sein kann, und plötzlich dann so redet.
Wir waren dann so verletzt und sauer, dass wir ihm den Schlüssel zurück gaben und so verblieben sind, dass er sich bei uns melden wird, sobald er sich entschieden hat.
Bis heute bekamen wir nicht mal eine fixe Absage.
Für mich als Hochschwangere war das natürlich emotional ein Schlag ins Gesicht. Ich konnte einfach nicht verstehen, wie man einer Familie das antun kann.
Ich habe den Kindern erklärt, dass wir umziehen würden, sie müssten dann in einen anderen Kindergarten gehen. Natürlich waren die Kinder auf der einen Seite glücklich, weil sie mehr Platz hätten und auf Der anderen Seite waren sie traurig, weil sie doch hier Freunde gefunden haben und die Kindergartentanten ins Herz geschlossen haben.
Ihnen dann zu erklären, es wird doch nichts, war für mich wirklich sehr schwer. Die Kinder waren total hin und her gerissen. Wie sollen so kleine Zwerge das auch verstehen.
Mein Mann und ich haben dann beschlossen mit der Haussuche zu warten, bis unser Baby auf der Welt war, weil es für mich körperlich wie auch emotional sehr schwer war das zu verstehen.
Ende Juni dann kam unsere Tochter zur Welt und die Suche ging weiter. Ziemlich schnell fanden wir wieder eine Anzeige die uns ansprach.
Zuerst fuhr mein Mann allerdings alleine das Haus besichtigen, weil ich mit dem Baby erstmal sehr beschäftigt war. Er kam zurück und war begeistert. Ein schönes Haus, sogar recht neu renoviert, mit großem Garten und sogar ein Pool war vorhanden.
Für mich klang die Beschreibung fast wie ein Traum. Wir fuhren also hin und sahen uns das Haus gemeinsam an. Es war wirklich total schön und groß.
Einige Arbeiten müssten gemacht werden, aber das soll nicht entscheidend sein. Nach einigen Besuchen und Gesprächen bekamen wir einen Anruf, dass die Vermieter sich für uns entschieden hätten, weil sie einer jungen Familie eine Chance geben wollen.
Wir freuten uns, jedoch hielt sich die Begeisterung nach der Erfahrung von vorhin in Grenzen. Auch hielten wir die ganze Sache noch geheim, weil ja doch auch unsere Familien jedes Mal enttäuscht waren.
Es begannen also die Verhandlungen wegen Preis, Kaution und Mietvertrag. Wir wurden uns sehr schnell einig. So unterschrieb mein Mann den Mietvertrag und für uns war es einfach wie im Traum. Endlich sollten wir ein Haus gefunden haben und unseren Kindern mehr Raum und vor allem endlich mal Ruhe bieten können. Dieses ständige hin und her der Gefühle wirkte sich natürlich auf uns alle aus.
So, der Mietvertrag war unterschrieben, und die Probleme begannen. Ein nicht enden wollendes Thema: Das Wohnzimmer. Es wurde erst vor kurzer Zeit von einem Tischler gemacht und war wirklich sehr schön.
Gut, es war mir klar, dass wir auf das Wohnzimmer aufpassen würden, weil es wirklich ganz neu war. Doch die Vermieterin hing uns von Anfang an in den Ohren, dass die Kinder nicht ins Wohnzimmer sollten, dass wir keine Gegenstände in die Kästen stellen sollten usw., weil die Möbel könnten zerkratzt werden .
Mir kam es schon sehr komisch vor, vor allem weil wir ja doch vor hatten, längerfristig hier zu wohnen. Und es kann kein Vermieter damit rechnen, dass ein Wohnzimmer nach 10 Jahren, die man dort gewohnt hat noch gleich neu aussieht, wie heute.
Nun gut, ich akzeptierte diese Diskussionen und dachte mir, wenn wir mal im Haus wohnen, dann wird sich das legen.
Nachdem wir einen unterschriebenen Mietvertrag ab 1.September hatten, habe ich auch den jetzigen Kindergarten abgemeldet. Wir besuchten den neuen Kindergarten und die Kinder fingen an sich an den Gedanken zu gewöhnen, dass sie im Herbst in einen neuen Kindergarten, mit neuen Tanten und neuen Kindern gehen würden.
Sie erzählten ganz stolz, dass sie große Kinderzimmer bekommen würden und sie einen ganz tollen Garten hätten.
Wir kündigten unsere kleine Wohnung und auch diverse andere Dinge, wie Internet, Telefon usw.
Der Umzug wurde organisiert und auch meine Eltern und der Rest der Familie wurde eingeweiht.
So kam es dazu, dass ich mit den Kindern und meinen Eltern ins Haus fuhren, um dort auszumessen und zu nachzusehen, was wir wo renovieren müssten.
Mein Papa hat uns seine Unterstützung zugesagt und da er einfach mehr Freizeit am Tag hat, wie mein Mann, wollte er so bald es ging mit den Arbeiten beginnen.
Wir fuhren also ins Haus und waren voller Vorfreude und Tatendrang. Als wir dort ankamen, begann die Jammerei der Vermieterin von Neuem.
Sie kam uns in jeden Raum nach und beobachtete unser tun und wollte ständig ihren Senf dazu beitragen.
Die Vermieterin kam wie eine Furie ins Wohnzimmer, als sie sah, dass ich mein Baby im Autobabysitz auf die Couch stellte um sie anzuschnallen.
Ich ließ mich dann auf keine Diskussion mehr ein und habe ihr nur gesagt, wenn sie so viel Angst um die Couch hätte, dann sollte sie sie bitte raus nehmen und fertig.
Als ich am Abend dann meinem Mann erzählt habe, wie die Dame so war ist er sofort zum Haus gefahren um einige Dinge klar zu stellen.
Es kam dann zu kleinen Auseinandersetzungen, weil mein Mann auch schon sauer war. Er sagte den Vermietern, dass sie eben nicht erwarten können, dass das Wohnzimmer nach 10 Jahren noch gleich aussieht wie jetzt. Ihm wurde dann vorgeworfen, dass er ja schon so redet, als möchte er es vorsätzlich kaputt machen.
Sie einigten sich dann aber doch darauf, dass die Vermieter die Couch raus nehmen und wir unsere eigene Couch mitnehmen würden.
Das war für mich okay und eigentlich aus der Welt. Es hörte aber nicht auf, sondern die Probleme gingen weiter.
Als ich die Frage stellt, warum im Mietvertrag die Klausel war, dass die Vermieter jederzeit in den Heizraum könnten, kam dann die Wahrheit langsam raus. Der Heizkessel würde irgendwo rinnen. Als ich dann ein Fläschchen für meine Tochter kochen wollte, bemerkten wir, dass der Elektroherd nicht richtig funktionierte usw.
Mein Mann rief dann einige Tage später an, um genau zu besprechen, wie wir das mit dem Schlüssel machen würden, weil wir ja doch im August renovieren würden. Es wurde ja ausgemacht, dass wir einen Schlüssel bekommen, damit wir schon siedeln und renovieren könnten.
Plötzlich wurde uns gesagt, dass wir keinen Schlüssel bekommen würden, bevor wir nicht die ganze Kaution bezahlt hätten. Mein Mann war im ersten Moment etwas schockiert, weil wir doch ausgemacht hatten, dass sie die Kaution auf 2 Teilbeträge bekommen würden.
Na gut, wir haben dann versucht den Betrag zu bekommen, jedoch war es uns nicht möglich den ganzen Betrag auf einmal aufzutreiben.
Da es ja abgemacht war auf zwei Teilbeträge, rief mein Mann noch mal an und wollte es mit dem Vermieter aussprechen. Dieser sagte ihm dann nur mehr, dass er nicht mehr möchte dass wir dort einziehen, denn wenn die ganze Sache schon so anfängt, lässt er es lieber, bevor es später dann Probleme gibt.
So, nun standen wir da: Wohnung gekündigt, Kindergarten gekündigt und schon gewechselt, diverse andere Dinge organisiert und einen unterschriebenen Mietvertrag.
Uns wurde dann seitens eines Anwaltes gesagt, dass bei einem unterschrieben Mietvertrag der Vermieter uns den Schlüssel aushändigen muss, aber wir entschieden uns doch dazu die Sache ruhen zu lassen.
Weil in ein Haus mit Gewalt einzuziehen, und dann ständig Streit zu haben, das wollte ich weder für meinen Mann und mich, und schon gar nicht für meine Kinder.
Nun wohnen wir weiter in unserer kleinen Wohnung, die Kinder sind total durcheinander, weil ich ihnen wieder erklären musste, dass es nix geworden ist mit dem Haus.
Und niemand hat auch nur irgendwie Ahnung davon, wie schwer es für mich ist, meine Kinder so zu sehen. Sie sind total durch den Wind, wie sollen die zur Ruhe kommen und sich normal entwickeln können, wenn ihnen und auch uns selbst immer wieder Hoffnung gemacht wird, und dann doch wieder alles den Bach runter geht.
Wir sind auf jeden Fall extrem enttäuscht von Leuten, die sich kinderfreundlich schimpfen, groß davon reden Familien zu unterstützen und dann doch das genaue Gegenteil davon zu machen.
So, das ist also unsere Geschichte. Es ist mir einfach ein Bedürfnis, dass auch Politiker, wie auch die Öffentlichkeit erfährt, wie kinderfreundlich die Gesellschaft ist und wie schwer man es einer kinderreichen Familie macht.
Wir werden natürlich nicht aufgeben und weiter unser Haus suchen, aber nach diesen Erfahrungen ist natürlich ständig die Angst mit dabei wieder enttäuscht zu werden.
Vielleicht haben wir das Glück und finden durch dieses Mail unser familienfreundliches Häuschen!
Wir freuen uns auf jegliche Rückmeldung
Familie Gregoritsch |
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Google
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Verfasst am: Titel: Anzeige |
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andrea81 Gast
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Verfasst am: Mi 20. Sep. 2006 18:45 Titel: |
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tut mir sehr leid, dass eure familie einfach nicht zur ruhe kommt.
für die zukunft möchte ich euch wünschen, dass ihr bald ein geeignetes zuhause findet, in dem ihr euch langfristig wohl fühlt und auch nette nachbarn habt.
alles gute
vielleicht wäre es doch klüger an einen hauskauf zu denken, bei eigentum würden einige probleme wegfallen. |
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Elisa
Anmeldungsdatum: 28.08.2006 Beiträge: 49 Wohnort: LinzMeine Kinder: Elisa, 20.05.2006
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Verfasst am: Do 21. Sep. 2006 9:47 Titel: |
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Kann euch auch nur empfehlen euch ein Häuschen zu kaufen! Wenn man bekenkt, was ein Haus zur Miete kostet, kann man sicher die Raten für einen Kredit abzustottern!
Viel Glück für die Zukunft, und übrigens für Kinder ist es toll in einer Großfamilie aufzuwachsen, komme selbst aus einer kinderreichen Familie!
lg Helga |
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Gast645 Gast
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Verfasst am: Sa 24. März. 2007 23:31 Titel: |
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Habt ihr bereits was gefunden oder seit ihr noch in der alten Wohnung?
Ich weiß wovon du sprichst. Wir hatten mit 2 Kindern schon Probleme, eine Wohnung zu finden. Unserer Cousine wurde das telefon aufgehängt, als sie dann sagte, sie wären zu fünft.
Wünsch euch auf alle fälle viel Glück
lg
astrid |
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