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Gast41
Gast
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 Verfasst am: Di 14. Feb. 2006 22:36 Titel: Abgewoehnen |
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Hallo,
Niklas hat nie am Daumen gelutscht, hat dafuer aber seine Kuscheldecke nicht nur mit sich herumgetragen, sondern auch in den Mund gesteckt. (Soviel davon hineinpasst - und es passt erstaunlich viel hinein!) Er ist jetzt fast 4 Jahre alt und wir wuerden ihm das "in den Mund nehmen" gerne abgewoehnen. (Seine Zaehne sind bereits verschoben. Ausserdem hat er nachts heftige Hustenanfaelle, wegen der Flusen im Mund/Hals - was ihn natuerlich gar nicht stoert.)
Staendiges Erinnern ist nicht wirklich erfolgreich.
Habt ihr Ideen was wir machen koennten?? |
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Meriem
Gast
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| Verfasst am: Mi 15. Feb. 2006 3:32 Titel: |
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Hallo Dani
es kann sehr schwer sein, muss aber nicht. Denn immerhin handelt es sich um ein "Liebesteil". Ich würde jetzt im Nachhinein es damit versuchen, ihm etwas alternatives zu schenken, woran er so fest Freude hat, damit er dir dafür die Decke überlässt. Also durchaus auch in einen Spielwarenladen gehen mit ihm und dass er sich wirklich dafür etwas tolles aussuchen darf - es muss zumindest für ihn einen wirklichen "Wert" haben.
Bei mir selber war es so, dass ich meine wollene Kinderwagendecke in diverse Teile und unmengen Flusen vernuckelt habe aber auch nicht vor anderen Wolldecken halt gemacht habe. Da hat mir meine Mutter ein kleines Deckchen gestrickt und meine alte Decke entfernt, ohne Erfolg. Die hab ich aber überall gesucht und schliesslich im Komposthaufen entdeckt - dreckig wie sie war hab ich sie selbstverständlich wieder mitgenommen und frisch-fröhlich weitergenuckelt (war damals 3 1/2). Es kam dann zu einem Deal, ich gab die Decke ab, bemühte mich auch mit den anderen Decken aufzuhören und bekam dafür eine winzige Violine, da meine Tante Violinlehrerin war bekam ich auch meine ersten Stunden. Das war dann das Ende der Flusenkarriere.
Bei meiner zweiten Tocher hab ich das Problem einfach unterschätzt - sie benützte Kissenecken und federte. Mit ihr hab ich keinen Deal gemacht, weil ich nicht mehr daran dachte. Und trotz allen Zuredens hat sie weiter gefedert, was wir sonst noch alles ausprobiert haben weiss ich nicht mehr, es hatte ohnehin keinen Erfolg. Das war z.T. wirklich sehr mühsam, überall immer diese blöden Daunen viel Arbeit. Sie hat vor keinem Kissen halt gemacht - leider hat sie auch mit 18j. noch gefedert, mit 22j. auch nach ihrer Hochzeit. Klar, hat sie sich dann Methoden ausgedacht, dass sie die Federn nicht mehr rumfliegen liess, sondern sie in eine Büchse oder Säckchen gepackt. Ob sie es jetzt noch macht mit 24j. wo sie selber Kinder hat, weiss ich ehrlich gesagt nicht, aus Respekt frage ich sie auch nicht. Ich schreibe es auch nur aus diesem Grund auf, weil ich es mittlerweile schon wichtig finde, dass man wirklich einen Weg findet, so schwierige Angewohnheiten dem Kind abzugewöhnen bzw. einen sehr guten Ersatz dafür findet - denn es steckt sehr viel dahinter, dazu hab ich auch einmal meine Tocher befragt, und ihre Antwort ist fast identisch mit meinem Erleben:
Die sagte, dass sie an jeder einzelnen Feder erst rieche, sich dann damit fein unter der Nase streichelt und sie dann als "verbraucht" entsorgt und die nächste Daune nimmt. Ich wollte wissen, was das für Gefühle auslöst - und sie meinte, dass es unbeschreiblich sei, eine Mischung von "Himmlisch", Entspannend und zu einer süssen Zufriedenheit führt.
Bei mir war das eigentlich ähnlich, das Aroma von Wolle empfand ich als etwas absolut wohltuendes, beruhigendes, wärmevermittelndes - war eine Wollflause "aufgebraucht", so zupfe ich die nächste, "frische" - die noch voll im Aroma war - auch für mich war es die Zufriedenheit pur.
Und nun federt auch bereits mein 21.Mt. altes Töchterchen, sie ist allerdings noch nicht so Profi darin, d.h. sie beisst erst die Ecken der Kissen auf, die Federn liegen zwar rum, doch hab ich sie noch nicht beobachten können, was sie zuvor mit den Federn macht.
Kann mir jetzt im Falle von Niklas auch vorstellen, dass das Aroma von Decke im Mund solch "ideal Gefühle" auslöst, muss irgend eine Art "Kick" sein.
Mein Bruder hatte z.B. die Angewohheit sich den Bauch einer Katze unter die Nase zu halten und daran zu riechen. Und er sagte auch, dass nur die weissen Katzenbäuche gut riechen. Das hab ich dann mal ausprobiert und festgestellt, dass die weissen Bäuche tatsächlich ein Aroma hatten, welches mich an meine Wollflausen erinnerte. Die Tigerbäuche dagegen seien uninteressant, am schlechtesten wären die schwarzen Katzenbäuche.
Also wie du vielleicht jetzt auch merkst, dass für das Kind etwas sehr bedeutungsvolles dahintersteckt. Also denke ich mal, dass es eine genauso bedeutungsvolle Alternative braucht, die eben auch zu einer hohen sinnlich-emotionalen Zufriedenheit führen können. Mein eigenes Beispiel mit der Violine zeigt aber auch, dass es nicht nicht unbedingt ein oraler Ersatz sein muss.
Auch ich bin daran mir Gedanken zu machen, welche Alternative ich Zejneb anbieten könnte, damit das nicht so ausartet wie bei meiner Tochter. Wobei ich sagen muss, dass sie es am Schluss sehr kontrolliert tat, d.h. die Federn nur noch an einer Kissenecke herauszog, und die Kissen dennoch immer wieder auch zunähte....um sie dann erneut wieder zu entfedern - und wie erwähnt die Federn säuberlich entsorgte.
Bin mir sehr darüber im klaren, dass ich nicht von heute auf morgen die passende Alternative finden werde, doch werde ich mich mit dem Thema eingehend beschäftigen.
Liebe Grüsse und viel Erfolg dabei
Meriem |
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